HF-Treiber



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HF-Treiber

Ein HF-Treiber (Hochfrequenz-Treiber) im Lautsprecherbau ist ein speziell entwickeltes Chassis zur Wiedergabe hoher Frequenzen, meist im Bereich ab etwa 1 kHz bis 20 kHz oder höher. Er kommt vor allem in PA-Systemen, Studiomonitoren und Hi-Fi-Lautsprechern zum Einsatz.

Aufgaben eines HF-Treibers

  • Er übernimmt die Wiedergabe der hohen Frequenzen, die für die Klarheit und Präzision des Klangs entscheidend sind.

  • In PA- und Beschallungssystemen wird er häufig mit einem Horn kombiniert, um den Schall effizienter zu bündeln und eine größere Reichweite zu ermöglichen.

Arten von HF-Treibern und ihre Unterschiede

  1. Druckkammertreiber (Compression Driver)

    • Wird mit einem Horn kombiniert, um den Schall zu verstärken und zu bündeln.

    • Hat eine kleine Membran aus Metall oder Polymer, die in einer Druckkammer schwingt.

    • Hohe Belastbarkeit, hohe Effizienz, ideal für PA-Anwendungen.

  2. Kalotten-Hochtöner (Dome-Tweeter)

    • Häufig in Hi-Fi-Lautsprechern und Studiomonitoren.

    • Besitzt eine kuppelförmige Membran aus Seide, Aluminium oder Titan.

    • Klingt natürlicher, hat aber eine geringere Belastbarkeit als Druckkammertreiber.

  3. Bändchenhochtöner (Ribbon-Tweeter)

    • Ultraleichte Folienmembran zwischen Magneten, die sehr fein auf hohe Frequenzen reagiert.

    • Sehr schnelle Impulswiedergabe, oft in High-End-Systemen.

    • Nachteile: Empfindlich gegenüber hoher Leistung und schwieriger zu betreiben.

  4. AMT-Hochtöner (Air Motion Transformer)

    • Entwickelt von Oskar Heil, nutzt eine ziehharmonikaartige Membran, die Luft mit hoher Geschwindigkeit bewegt.

    • Hohe Effizienz und Detailgenauigkeit, oft in High-End-Lautsprechern zu finden.

  5. Piezo-Hochtöner

    • Arbeitet mit piezoelektrischen Kristallen, die sich unter Spannung verformen.

    • Günstig und robust, aber meist klanglich nicht auf Hi-Fi-Niveau.

Jeder dieser Treiber hat seine spezifischen Vor- und Nachteile, je nach Einsatzbereich. Für PA-Systeme werden meist Druckkammertreiber genutzt, während für Hi-Fi und Studioanwendungen Kalotten-, Bändchen- oder AMT-Treiber bevorzugt werden.